
Die
Oberschlesischen Schmalspurbahnen bildeten seit der Mitte des 19. Jahrhunderts
das Rückgrat des Verkehrs innerhalb des oberschlesischen Industriereviers. Das
ausgedehnte Netz in einer Spurweite von 785 mm verband Steinkohlenbergwerke, Hüttenbetriebe,
Fabriken und Kraftwerke und wurde zum Transport jeglicher Güter genutzt; in
erster jedoch Linie diente es dem Transport von Kohle und Erz. Die privaten
Anschlussbahnen im Oberschlesischen Revier waren in der gleichen Spurweite
errichtet worden und verfügten über eigenes Fahrzeugmaterial. Mehr als 100
Jahre lang sorgte das Güteraufkommen für einen rentablen Betrieb. Ende des 20.
Jahrhunderts verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Region,
insbesondere der Schwerindustrie. Die Polnischen Staatsbahnen (PKP), seit dem
zweiten Weltkrieg Eigentümer des Streckennetzes, verloren sehr rasch sämtliche
Kunden der Schmalspurbahn. Im Jahr 2002 wurde die Stadt Beuthen (Bytom) Eigentümer
der wichtigsten Strecke, während der Förderverein der Oberschlesischen
Schmalspurbahnen (SGKW) deren Betreiber wurde.
Als einzige in Betrieb befindliche Strecke und wichtige
touristische Attraktion existiert heute noch die Strecke Bytom – Tarnowskie
Gory – Miasteczko Slaskie (Beuthen – Tarnowitz –
Georgenberg). Die Strecke
verbindet die drei genannten Orte mit den örtlichen Sehenswürdigkeiten, wie z.
B. dem Sport- und Erholungspark auf dem Gelände des Dolomit-Bergwerkes in Sucha
Gora (Trockenberg), den Besucherstollen des alten Silberbergwerkes in Repty bei
Tarnowskie Gory (Tarnowitz) und dem Chechlo-See bei Miasteczko Slaskie
(Georgenberg).
Bytom Karb Waskotorowy (Beuthen Karf
Schmalspurbahnhof) ist der betriebliche
Mittelpunkt der Bahn. Ein Eisenbahnmuseum ist in den alten Werkstätten von
Bytom-Rozbark (Beuthen-Roßberg), dem ehemals größten Ausbesserungswerk für
schmalspurige Fahrzeuge in Europa, eingerichtet worden.
update:
05-02-12
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